Über mich

Geboren in München
Abitur mit den Leistungskursen Mathematik und Kunst
Diplom-Informatikerin (TU München)

Nach dem Abitur habe ich mich für das Studium der Informatik entschieden, die Kunst hat mich aber auch nie losgelassen.

Viele Inspirationen für meine Bilder finde ich in der Natur, in Blumen, Tieren und Landschaften. Aber auch meiner Heimatstadt München sowie einigen anderen von mir besuchten Städten habe ich einige Bilder gewidmet.
Ich male in unterschiedlichen Techniken, z. B. in Pastell, Aquarell, Gouache, Farbstiften und Acryl. Während meines Informatik-Studiums vertiefte sich auch mein Interesse an den künstlerischen und technischen Möglichkeiten der digitalen Malerei (Digital Painting).

Im Folgenden möchte ich die weniger bekannten Techniken Gouache und Digital Painting sowie meine Arbeitsweise darin kurz darstellen.

Ricarda Blank
Ricarda Blank
Dipl.-Informatikerin und freischaffende Künstlerin

Gouache

Gouache ist nahe verwandt mit der Aquarellmalerei. Es handelt sich um deckende Wasserfarben, aber von wesentlich höherer Qualität als die aus der Schule bekannten Temperafarben.

Die Technik der Gouache ist schon sehr alt. Die alten Ägypter verwendeten Farben auf ganz ähnlicher Basis für die Ausschmückung ihrer Gräber. Mittelalterliche Buch-Illustrationen wurden mit Gouache erstellt, ebenso Vorstudien für Fresken und Ölgemälde.
Bis ins frühe 19.Jahrhundert wurden Aquarell und Gouache nicht getrennt, beide Techniken wurden häufig zusammen in einem Werk verwendet, wie zum Beispiel von Albrecht Dürer.
Im Jahr 1804 gründete sich in London die Royal Water Color Society. Sie definierte für das Aquarell die Darstellung von Weiß durch das Papier anstatt durch eine deckende Farbe. Damit gehörten die deckenden Gouache-Farben nicht mehr dazu. Da es keine entsprechende Akademie für Gouache-Malerei gab, geriet diese Technik längere Zeit ins Hintertreffen.
Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde Gouache wieder interessanter, da es sich am besten für die damalige Plakat-Technik eignete: In Gouache wurden Original-Plakate  gemalt, nach denen Chromo- oder Farblithografien hergestellt wurden. Henri de Toulouse-Lautrec ist wohl der bekannteste Künstler, der seine Plakate so entwarf.
Die Plakatmalerei nahm in dieser Zeit großen Einfluss auf die bildende Kunst und so gelangte die Gouache auch wieder zu mehr Ansehen unter bildenden Künstlern. Unter anderen malten Henri Matisse, Joan Miró. Marc Chagall und Otto Müller Gouachen.

Mit Gouache kann sowohl deckend als auch lasierend gearbeitet werden, was eine Verarbeitung ähnlich zur Ölmalerei erlaubt, aber ohne die langen Trocknungszeiten und den intensiven Geruch. Eine interessante Möglichkeit ist auch das Malen auf farbigen Hintergründen.

Ein Beispiel meiner Gouache-Malerei ist das Bild "(Neu)Gier", besprochen von der Kunsthistorikerin Vivien Rathjen für die Ausstellung "Was Menschen berührt" im Bayrischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales.

Video der Besprechung auf YouTube (Paul-Klinger-Künstlersozialwerk – 2 Minuten Kunst)

Digital Painting

Einige meiner Bilder sind am Computer entstanden, sie sind digital gemalt (Digital Painting). Die Bilder werden statt mit traditionellen Stiften oder Pinseln mit einem elektronischen Stift und einem Grafiktablett gemalt. Stift und Tablett übertragen Signale über Bewegung, Geschwindigkeit, Druckstärke und Neigungswinkel an den Computer, wo mithilfe eines Grafikprogramms der passende Malstrich auf einer digitalen "Leinwand" erzeugt wird.

Die digitale Malerei ist eine Technik, die bis jetzt noch nicht von vielen Künstlern angewandt wird oder wenn, dann oft nur für einzelne Werke. Der international renommierte Künstler David Hockney bestückte aber auch schon mehrere große Ausstellungen ausschließlich mit digitalen Kunstwerken, wie zum Beispiel 2020 in der Royal Academy in London. Laut seiner Aussage erfordert diese Arbeitsweise sowohl zeichnerische als auch malerische Fähigkeiten.
Gerade diese Verbindung aus Zeichnen und Malen macht für mich aber auch einen Teil des Reizes der digitalen Malerei aus.

Ich arbeite mit einer Software, die traditionelle Maltechniken wie Öl, Kreide oder Aquarell simuliert. Die Arbeitsweise ähnelt stark der auf Papier oder Leinwand. Es bedeutet allerdings eine gewisse Umstellung, das Gemalte auf dem Bildschirm statt auf der Malfläche zu sehen. Sehr teure Grafiktabletts zeigen das Gemalte zwar direkt an, sind aber deutlich schwerer und voluminöser und damit weniger flexibel einsetzbar.

Ein Vorteil der digitalen Malerei liegt für mich darin, ganz in meinem eigenen kreativen Tempo arbeiten zu können. Weder muss man sich beeilen, weil die Farben sonst trocknen und nicht mehr ineinander fließen würden, noch muss man auf das Trocknen einer Schicht warten, bevor man weiterarbeiten kann. Außerdem sind Vermischungen von Techniken möglich, die mit den realen Medien nicht oder nur schwer möglich wären. Auch eine Kombination von traditioneller und digitaler Arbeitsweise ist möglich: Ich mache beispielsweise Skizzen und Vorzeichnungen oft noch auf Papier, scanne sie ein und arbeite digital weiter.

Entstehung eines digitalen Bildes

In der digitalen Malerei ist es auch sehr einfach möglich, die Entstehung eines Bildes zu dokumentieren: Es kann einfach in verschiedenen Stadien gespeichert werden. Außerdem kann in mehreren übereinanderliegenden durchsichtigen Schichten gearbeitet werden, die die Entstehung und den Aufbau eines Bildes auch im Nachhinein noch zeigen können. Das folgende Beispiel zeigt in mehreren Schritten die Entwicklung meines Bildes "Apfelblüte". Hier habe ich die Pastellkreiden-Simulation von Corel Painter verwendet.

  1. Schritt: Die Vorzeichnung auf grünem Untergrund.
  2. Schritt: Ast, Zweige und Blätter wurden ausgeführt.
  3. Schritt: Weitere Details an den Zweigen und erste Blüten wurden ergänzt.
  4. Schritt: Die Blüten wurden fertiggestellt.
  5. Schritt: Der Hintergrund wurde noch etwas strukturiert. Damit ist das Bild fertiggestellt.
Apfelblüte, gerahmt
Das gedruckte Bild "Apfelblüte", mit Passepartout in grünem Rahmen.

Die fertigen Bilder können auf unterschiedliche Papiere ausgedruckt werden. Auch die Größe ist in gewissen Grenzen variabel: Technisch gesehen können die so erzeugten Bilder nicht ohne erhebliche Qualitätsverluste größer ausgedruckt werden als sie ursprünglich erzeugt wurden (pixelbasiertes Grafikformat), kleiner dagegen schon. Darüber hinaus haben die meisten Bilder meiner Meinung nach eine bestimmte "Idealgröße" (i.d.R. die Originalgröße), in der sie am Besten wirken und von der man deshalb nicht wesentlich abweichen sollte.
Im Unterschied zu älteren Drucktechniken, wie Lithographie oder Holzschnitt, unterscheiden sich die einzelnen Exemplare - ein professionelles Farbmanagement vorausgesetzt - praktisch nicht voneinander.
Das Foto zeigt, wie das Bild gedruckt und gerahmt aussehen kann. Um die Farbwiedergabe und Qualität vollständig kontrollieren zu können, drucke ich meine Bilder selbst. Ich verwende dazu Büttenpapier und Pigmenttinten, was eine gute Farbwiedergabe und hohe Haltbarkeit ermöglicht. Da ich meine Bilder selbst drucke, liegen sie aber auch alle nur in kleiner Auflage vor.

Weitere Beispiele